Verbesserungen im Ofenbau und die Weitergabe des Wissens schließen diesen unnötigen und frühzeitigen Tod aus. Richard Jussel setzt sich seit Jahren für die Verbreitung seines „open-source“ know-hows in Asien und Afrika ein. (This page was exported from – Unserkachelofen, Export date: Thu Aug 25 19:08:07 2011)

Ein Interview mit Richard Jussel:

Laut Unicef konnte die Sterberate der Kinder unter fünf Jahre von 12,4 Millionen im Jahr 1990 auf 8,1 Millionen im Jahr 2009 gesenkt werden. Trotz dieser Erfolge bedeutet dies, dass noch immer täglich 22.000 Kinder in den Entwicklungsländern sterben, bevor sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben.

Die häufigste Todesursache sind Erkrankungen der Atemwege. In den meisten Entwicklungsländern wird das Essen in offenen Feuerstätten gekocht. Die entstehenden Rauchgase werden direkt in den Raum abgegeben, bleiben innerhalb der Wände und werden ständig inhaliert. Für die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren, die an Atemwegerkrankungen sterben, lauert der Tod in den eigenen vier Wänden. Sie sterben an den Folgen einer Innenraumluftverschmutzung. Ein frühzeitiger Tod, der durch verbesserte Koch- und Heizöfen verhindert werden kann. Für Herrn Richard Jussel, niedergelassener Hafnermeister im Waldviertel, ist es ein großes Anliegen sein Wissen weiterzugeben und diesen unnötigen Tod durch verbesserte Öfen zu verhindern. Sein besonderes Engagement gilt afrikanischen Ländern und den asiatischen Ländern Indien, Nepal und ganz besonders Bhutan, eines der am wenigsten entwickelten Länder dieser Welt. Bhutan liegt in Südasien zwischen China und Indien und wird geografisch durch extreme Höhenunterschiede mit dem tiefsten Punkt bei 97 m und dem höchsten Punkt am Himalaya mit 7.570 m geprägt.

Herr Jussel, Sie haben neben Ihrem Studium der Volkswirtschaft und der englischen Sprache mit der Hafnerlehre begonnen, diese mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen und bald darauf die Meisterprüfung absolviert. Mit Ihrem Engagement für die Entwicklungsarbeit in Zimbabwe und Bhutan konnten Sie Ihren Beruf, die Volkswirtschaft, die Sprachen und Ihr soziales Engagement perfekt verbinden. Welche Personen, welche Ereignisse oder welche Beweggründe haben die Weichen für Ihre Aktivitäten in Entwicklungsländern, im Speziellen: Bhutan, gestellt?

Richard Jussel: Zwei Mitarbeiterinnen des IEZ (Interdisziplinäres Forschungsinstitut für Entwicklungszusammenarbeit, www.iez.jku.at) , Petra C. Gruber und Astrid Florian, die eine „feasibility study“ (soziokulturelle Studie für die Implementation von angepasster Ofenbautechnologie) in Zimbabwe erstellt haben, sprachen über die Möglichkeit einen effizienten, rauchlosen Kochofen nur aus Lehm zu bauen. Diese Überlegung und die Durchführung der Idee hat zu allen anderen….

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